Anwendungen für Beiz-, Phosphatier- und Elektropolierprozesse

Das Beizen, Elektropolieren und Phosphatieren von Stahloberflächen gehört zu den elementaren Prozessen der Oberflächenveredlung. Markant für diesen Industriezweig ist ein hohes Produktionsaufkommen mit einem enormen Anfall an Abwasser.

Checkliste zur Erfassung der Ausgangsdaten

Abwasserbehandlung für Beiz-, Phosphatier- und Elektropolierprozesse

Generell wird in der Abwasserbehandlung zwischen der gezielten Behandlung von schwermetallhaltigem und schwermetallfreiem Abwasser unterschieden. Maßgebend für die unterschiedlichen Verfahrensansätze ist der Grundwerkstoff (Edelstahl, unlegierter Stahl) sowie die Badzusammensetzung für Phosphatier- und Elektropolierbad (schwermetallfrei, oder schwermetallhaltig).

Bei der Verarbeitung von Edelstahl entstehen schwermetallhaltige Abwässer. Das Beizen von Edelstahl erfolgt in der Regel mit Mischsäuren aus beispielsweise Salpeter- und Flusssäure. Abwasser aus diesen Beizprozessen muss gesondert behandelt werden, Schwermetallrestkonzentrationen werden mittels Ionenaustauscher zur Restschwermetalleliminierung gebunden.

Bei der Verarbeitung von unlegierten Stahl (bspw. Federstahldrahtbeizen) entstehen schwermetallfreie Abwässer. Das Abwasser aus diesen Prozessen kann mittels einfacher Neutralisation im Chargenbehälter behandelt werden. Drahtbeizanlagen müssen aufgrund ihrer hohen Tonagen und hochspezialisierter Verfahrensweisen gesondert bewertert werden um eine dem Abwasseraufkommen entsprechende Behandlungskapazität vorzusehen.

Wird im Anschluss an den Beizprozess die Oberfläche elektropoliert entsteht zusätzlich ein stark sulfat- und phosphathaltiges Abwasser, welches gesondert behandelt werden muss. Zur Entfernung der Schwermetallkonzentration kann alternativ zum Ionenasutauscherverfahren zur Restschwermetalleleminierung auch eine sulfidische Fällung angewendet werden.

Phosphathaltiges Abwasser aus Phsophatierprozessen muss hinsichtlich seiner Phosphatkonzentration (Grenzwert Direkt- oder Indirekteinleiter) und dem Vorhandensein von Schwermetallverbindungen (bspw. Nickel) bewertet werden. Je nach Aufkommen liegt der Fokus auf einer wirtschaftlich optimierten Verfahrensweise zur Einhaltung des P-Wertes bzw. auf der Entfernung von Schwermetallen.

Weiterführende Informationen zu den Technologien:

Chemikalienstationen
Anlagensteuerung
Chargenbehandlungsanlagen
Einrichtung zur Schlammbehandlung
Schlussfiltration und Schlussbehandlung
Vakuumverdampfer