Kiesfilter und Aktivkohlefilter
Nach der Neutralisation in der Chargenbehandlung und Klärung in der Kammerfilterpresse / Schrägklärer kann noch eine geringe Menge an Feststoffen (z.B. Metallhydroxide) im Klarwasser enthalten sein.
Kiesfilter und Aktivkohlefilter sind neben z.B. Beutelfiltern eine Verfahrenstechnologie für den Rückhalt von geringen Restmengen an Feststoffen aus dem Klarwasser.
Bei Kiesfiltern wird der Restgehalt an abfiltrierbaren Stoffen weitestgehend entfernt.
Die zu filtrierende Flüssigkeit durchströmt das aus Quarzkies bestehende Festbett von oben nach unten. Dabei lagern sich Feststoffpartikel im Kies ab. Eine Eingangsdrucküberwachung zeigt die fortgeschrittene Beladung des Filtermediums an. Die anschließend notwendige Rückspülung erfolgt in mehreren Schritten mit Wasser und Luft. Der Kiesfilter kann zur effektiveren Reinigung auch mit einer stark verdünnten Salzsäurelösung gespült werden. Das anfallende Rückspülwasser wird dem Abwasserbehandlungsprozess zugeführt und behandelt.
Bei der Aktivkohle hingegen wirkt der Mechanismus der Adsorption. Hier werden, neben der Entfernung von abfiltrierbaren Stoffen, freies Chlor und Organik entfernt.
Beutelfilter
Beutelfilter dienen der Rückhaltung von abfiltrierbaren Stoffen. Das Beutelfiltermaterial und die Porengröße bestimmen das Filtrationsergebnis und die Standzeit des Filters. Standartmäßig verwenden wir Beutelfiltergehäuse mit Verdrängerkörper , um Verschmutzungen beim Beutelwechsel zu verringern. Beutelfilterstationen können mit einfachem Anzeigemanometer, Differenzanzeigemanometer oder Kontaktmanometer zur elektronischen Drucküberwachung ausgestattet werden.
Ionenaustauscheranlage zur Restschwermetalleliminierung
Um die Einleitgrenzwerte für Schwermetalle gemäß Anhang 40 AbwV (Abwasserverordnung) sicher einzuhalten wird die Ionenaustauscheranlage zur Restschwermetalleliminierung (Schlussaustauscher) eingesetzt.
Die Ionenaustauscher haben die Aufgabe, den Gehalt an gelösten Schwermetallionen auch in Gegenwart relativ hoher Alkali- und Erdalkaliionen-Konzentrationen auf Werte unter 0,5 mg/l zu senken. Das filtrierte Abwasser aus der Hauptbehandlung wird über zwei in Reihe geschaltete Säulen mit Selektivionenaustauscherharz geführt. Bei erschöpfter Aufnahmekapazität wird der Ionenaustauscher mit Säure regeneriert. Dabei werden die am Austauscher gebundenen Schwermetalle desorbiert und es bildet sich eine schwermetallreiche Lösung, die dann mit den übrigen Abwässern in der Hauptbehandlung behandelt wird.
pH-Wert-Korrektureinheit
Der pH-Wert nach der Hauptbehandlung entspricht nicht immer den behördlichen Vorgaben zur Einleitung und muss daher entsprechend angepasst werden. Hierfür wird ein Durchlaufbehälter mit Überlaufabteil verwendet. Mittels Säuren und Laugen wird, nach einer gewissen Verweilzeit, der pH-Wert auf einen minimalen und maximalen Wert eingestellt. Die Zugabe der Säure und Lauge ist erfolgt sparsam und ist automatisch geregelt.
pH-Wert-Endkontrolle
Die pH-Wert-Endkontrolle überprüft mittels In-Line-Messung den pH-Wert des fertig behandelten Abwassers vor der Einleitung. Ein Bildschirmschreiber erfasst und visualisiert die aufgenommenen Daten und zeichnet diese unveränderbar auf.
Sollte der pH-Wert außerhalb des erlaubten Einleitwertes liegen, wird das Wasser automatisch an den Anfang des Abwasserbehandlungsprozesses zurückgeführt und ein Alarmsignal wird ausgegeben. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Wasser mit einem fehlerhaften pH-Wert eingeleitet wird.